Angkor Wat

Kambuja und Angkor
Vom 9. bis zum 15. Jahrhundert bildete Angkor das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja, dessen Blütezeit im 11. Jahrhundert mit der Errichtung von Bewässerungsanlagen und Stauseen begann. Durch sie konnten die Bauern bis zu drei mal im Jahr Reis ernten.
Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das Land neben China zur stärksten asiatischen Macht aufstieg, und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.

Grundzüge der Architektur
Aus Stein errichtete Gebäude waren in Angkor religiösen Zwecken vorbehalten. Deshalb sind alle heute noch sichtbaren Bauten Tempel oder Teile von Tempelanlagen.
Der Grundriss praktisch aller Tempel entspricht der Weltsicht des Hinduismus: Im Zentrum steht der höchste Turm, mit dem zentralen Heiligtum als Repräsentation des Berges Meru im Himalaya, auf dem die Götter wohnen. Der Hauptturm ist umgeben von vier kleineren Türmen, den Bergen neben dem Meru. Die äußere Begrenzung bildet schließlich ein Wassergraben, der den Ozean versinnbildlicht.

Apsaras
Ab dem 12. und 13. Jahrhundert gewann die Darstellung von Apsaras, "himmlischen Tänzerinnen", zunehmend Bedeutung in der Relief-Kunst der Khmer. Die Gesamtzahl der Apsaras an den Wänden der Tempel beträgt mehrere Tausend - alleine im Angkor Wat sind rund 1850 zu finden. Bemerkenswert ist dabei auch, dass keine Apsara einer anderen gleicht.