Die Lebensgeschichte
Buddhas
Siddharta
Gautama wurde im fünften Jahrhundert vor Christus im Norden Indiens gebroren,
in einen Ort namens Kapilawastu. Diese Region gehört zum hinduistischen Kulturraum,
der das Leben als eine Folge von Wiedergeburten sieht.
Sein Vater war Suddhodana,
der Herrscher des Königreiches Shakyas im heutigen Nepal. Seine Mutter Maya
stirbt bereits kurz nach seiner Geburt. Die Erziehung des Kindes übernimmt
ihre Schwester.
Die Geburt Buddhas wurde genauso phantasiereich ausgemalt,
wie viele weitere Stationen seines Lebens, so dass es häufig schwierig ist
zwischen Historie und Legende zu unterscheiden: Der Geburtslegende nach wurde
Maya von einem Engel in Gestalt eines weissen Elefanten geschwängert. Die
Geburt vollzog sie stehend und gebar das Kind aus ihrer rechten Hüfte. Das
Kind entstieg seinem Bett aus Lotusblüten machte sieben Schritte in jede
Himmelsrichtung und verkündete, dass er zur Erlösung finden werde.
Suddhodana
soll bei der Geburt geweissagt worden sein, sein Sohn würde entweder zum
Herrscher, wenn ihm der Anblick menschlichen Leids erspart bleibe, oder zum Welterlöser.
Zunächst lebte Siddharta in einem goldenen Käfig den er nicht verlässt.
Mit
16 Jahren wird Siddharta mit seiner Cousine Yashodara verheiratet. Sie bekommen
einen Sohn, Rahula.
Die Sinnlosigkeit seines Luxuslebens am Hofe seines
Vaters wird Siddharta bewusst, als er im Alter von 29 Jahren zum erstenmal die
Palastanlage verlässt und bei drei Ausritten dabei dem menschlichen Leiden
in Form eines greisen alten Mannes, eines Kranken und eines Toten begegnet.
Bei
einem vierten Ausritt begegnet er einem Wanderasketen. Diese Begegnung führt
dazu, dass Siddharta sein Leben am Hof aufgibt. Er verlässt heimlich Eltern,
Frau und Kind und versucht als Asket Antworten auf die Fragen nach der Aufhebung
des Leidens und den Weg aus dem allgemeinen Leiden zu finden.
6
Jahre dauert die Suche, wobei er berühmte religiöse Lehrer trifft und
sich mit ihnen auseinander setzt, und sich selber strengen asketischen Übungen
unterwirft. Doch er kommt seinem Ziel nicht näher. Schliesslich wählt
er einen grundsätzlich anderen Weg: den Weg zwischen den Extremen Überfluss
und Askese, den mittleren Pfad.
Im Alter von 35 Jahren begibt sich Siddharta
nach Bodh-Gaya, und setzt sich zur Meditation unter einem Feigenbaum. Nach langer
Versenkung und der Überwindung aller Angriffe und Versuchungen des bösen
Dämonen Mara erfuhr er hier die Erleuchtung, den Ausweg aus dem Kreislauf
der Existenzen. Er erinnert sich an sein zurückliegendes Leben und noch weiter
zurück in seine früheren Existenzen. Er sieht den ewigen Kreislauf von
Geburt, Wachsen, Verfall und Tod. Aus dieser Meditation entwickelt er die Buddhistische
Lehre, deren Ziel es ist, der Gebundenheit an den weltlichen Kreislauf der Leiden
ein Ende zu setzen und Befreiung zu finden.
Ab
dem Zeitpunkt seiner Erleuchtung trägt Siddharta den Namen Buddha. Im Gazellenhain
von Sarnath dreht er zum ersten Mal das Rad der Lehre und unterrichtet seine ersten
fünf Anhänger nach seinen Einsichten.